Darmstadt in kurz
Großstadt
Darmstadt hat rund 155.000 Einwohner und belegt damit etwa Platz 50 der größten deutschen Städte.
Darmstadt gehört mit dem nur etwa 30 km entfernten Frankfurt am Main zur
Metropolregion Frankfurt/Rhein-Main, dem sogenannten Rhein-Main-Gebiet, mit mehreren Millionen Einwohnern.
Wissenschaftsstadt
Darmstadt trägt den Beinamen „Wissenschaftsstadt“, einen Titel, den nur drei Städte in Deutschland tragen, und der für herausragende Forschungsleistungen vergeben wird:
In der Beschleunigeranlage der GSI (Gesellschaft für Schwerionenforschung) wurden seit 1969 sechs superschwere Elemente zum ersten Mal synthetisiert,
darunter die Elemente „Darmstadtium“ und „Hassium“, benannt nach dem lateinischen Namen Hassia für das Bundesland Hessen.
Darmstadt ist nicht nur Sitz von EUMETSAT, dem Betreiber der europäische Wettersatelliten, sondern auch Hauptsitz der ESA (Europäische Weltraumorganisation),
in deren Kontrollzentren in Darmstadt unter anderem Marsmissionen begleitet und Umlaufbahnen zahlreicher Satelitten überwacht werden,
sowie die Flugbahnen von etwa fünfzehntausend Eis- und Gesteinsbrocken, die eine Gefahr für die Erde darstellen könnten.
Studentenstadt
Ein Viertel der Einwohner Darmstadts sind Studenten, die eine der drei Hochschulen (Technische Universität Darmstadt, h_da oder die EHD) besuchen.
Zentrum des Jugendstils
Der Jugendstil (etwa 1900 - 1920), in anderen Ländern auch „art nouveau“ genannt, ist eine
kunsthistorische Abkehr vom Historismus und eine Gegenbewegung zur aufkommenden Industrialisierung.
Jugendstil
Der Jugendstil ist geprägt von Blumenmustern, geschwungenen Linien und überhaupt dem Verzicht auf Symetrien.
1899 hatte
Großherzog Ernst Ludwig von Hessen sieben Jugendstilkünstler nach Darmstadt berufen,
die als „Künstlerkolonie“ auf der Mathildenhöhe lebten und arbeiteten.
Aufgang zur Mathildenhöhe
Dem Jugendstil-Architekten Joseph Olbrich verdankt Darmstadt sein Wahrzeichen, den Hochzeitsturm,
den der Österreicher Künstler zur Erinnerung an die Hochzeit seines großherzoglichen Mäzen entwarf.
In Darmstadt finden sich weitere Stile in ausgeprägter Form, z.B. den Historismus, auch Gründerzeitstil genannt. Er zeichnet sich durch das Kombinieren älterer Stilrichtungen wie Romanik, Gotik oder Barock aus.
Ein Beispiel hierfür ist das „Haus der Geschichte“, dessen Architektur einem griechischen Tempel nachempfunden wurde, siehe Abschnitt
Sehenswürdigkeiten.
Brandnacht
Darmstadt wurde in der sogenannten Brandnacht vom 11. September 1944 von der britischen Luftwaffe weitgehend dem Erdboden gleichgemacht.
Innerhalb einer halben Stunde wurden tausende Sprengbomben und hunderttausende Brandbomben vor allem auf die dichtbesiedelte Altstadt abgeworfen.
Ein Denkmal zwischen Weißem Turm und Schloss erinnert, wie auch der jährliche Glockenschlag am 11. September, an die tausende Opfer.
Begrifflichkeiten
Die Einwohner Darmstadts werden auch „Heiner“ genannt.
Warum das so ist, weiß keiner so genau.
Auch der Begriff „Datterich“ wird Ihnen bei einem Besuch in Darmstadt häufig über den Weg laufen.
Das gleichnamige Theaterstück von Ernst Niebergall aus dem Jahr 1841 ist in südhessischer Mundart geschrieben
und spielt im biedermeierlichen Darmstadt.
Niebergall-Denkmal mit Szene aus dem „Datterich“ am Ludwig-Metzger-Platz
Woher Darmstadt seinen Namen hat, ist auch nicht klar. Als „Darmundestat“ wurde die Siedlung schon im 11. Jahrhundert erwähnt.
Luise, Karoline, Mathilde, Marie, Wilhelmine...
Wer verstehen will, warum einem in Darmstadt so viele Frauennamen über den Weg laufen,
muss wissen, dass Hessen-Darmstadt lange Zeit ein Großherzogtum war, was man mit einem kleinen Königreich vergleichen könnte.
Die Großherzöge von Hessen-Darmstadt hießen alle Ludwig. Nach den Frauen und Töchtern der Großherzöge sind viele Einrichtungen benannt z.B.
der Luisenplatz, der Karolinenplatz, die Mathildenhöhe und viele weitere mehr.
Sehenswürdigkeiten
Ein Besuch Darmstadts ist wie eine Reise durch die Jahrhunderte,
angefangen vom Mittelalter, über den Klassizismus des beginnenden 19. Jahrhunderts,
über die Prunkbauten des endenden 19. Jahrhunderts samt Jugendstil,
bis hin zu Neokonstruktivismus und der Stil des Hundertwasserhauses.
Die meisten Sehenswürdigkeiten liegen - wie zum Beispiel auch die Sehenswürdigkeiten in der Bayerischen Landeshauptstadt
München - dicht beieinander und sind zu Fuß zu erreichen.
Kontrast der Jahrhunderte: Residenzschloss und darmstadtium
Luisenplatz mit „Langem Ludwig“
Der Luisenplatz ist der Dreh- und Angelpunkt Darmstadts. Wer mit öffentlichen Verkehrsmitteln von einem Stadtende zum anderen will, wird
wahrscheinlich über den Luisenplatz fahren oder dort umsteigen.
Unter dem Luisenplatz führt ein Tunnel den übrigen Straßenverkehr an weiten Teilen der Innenstadt vorbei.
Auf der Mitte des Luisenplatzes steht ein knapp 40 Meter hohes Denkmal zu Ehren Ludwig I.
Es wird auch „Langer Ludwig“ oder „Langer Lui“ genannt.
Langer Ludwig auf dem Luisenplatz, Blick vom Schloss
Mathildenhöhe mit Hochzeitsturm und Russischer Kapelle
Mathildenhöhe mit Hochzeitsturm und Russischer Kapelle
Auf der oben bereits erwähnten Mathildenhöhe ist außer dem besagten Hochzeitsturm (Fünffingerturm)
auch eine russische Kapelle im Stil des 16. Jahrhunderts zu sehen.
Diese hatte der letzte Zar Russlands, Nikolaus II, wenige Jahre nach seiner Hochzeit mit
Alix von Hessen-Darmstadt (1894) für sich und seinen Hofstaat in Auftrag gegeben.
Russische Kapelle auf der Mathildenhöhe
Marktplatz mit Residenzschloss
Auf dem Marktplatz stehen sich Altes Rathaus und Residenzschloss gegenüber, umsäumt mit gastronomischen Angeboten jeglicher Art.
Marktplatz, in der Mitte das Alte Rathaus
Residenzschloss am Marktplatz
Das Darmstädter Schloss hatte seine Grundsteinlegung im 13. Jahrhundert als Nebenresidenz der
Grafschaft von Katzenelnbogen. Später, nach vielen Um- und Anbauten, fiel das Schloss an die Landgrafen von Hessen
und ab dem 19. Jahrhundert war es Sitz der Großherzöge von Hessen-Darmstadt.
Imposant wirkt vor allem die auf den Marktplatz blickende Südseite des Schlosses.
Um 1720 hatte der damalige Landgraf den Umbau zu einem imposanten Barockschloss in Auftrag gegeben, ihm ging dann aber das Geld aus,
weshalb nur Südseite und Westseite fertiggestellt wurden.
Karolinenplatz mit „Haus der Geschichte“ und darmstadtium
Wer auf dem Karolinenplatz steht, dem werden die Kontraste zwischen der
hochmodernen Architektur des „darmstadtiums“, der Architektur des Landesmuseums und des Schlosses, sowie
der Architektur des Hessischen Staatsarchivs auffallen.
Das Hessische Staatsarchiv im „Haus der Geschichte“, dessen Erscheinungsbild ein wenig an einen Bau aus Styropor erinnert,
ist ein ehemaliges Theater, das nach seinem Architekten auch "Moller-Bau" genannt wird. Es ist einem griechischen Tempel nachempfunden und entstand im Jahr 1817,
als mit dem Klassizismus die Rückbesinnung auf das Klassische und die Antike ihren Höhepunkt hatte.
Karolinenplatz, rechts Moller-Bau, links Museum
Auch das Landesmuseum ist vom Karolinenplatz aus zu sehen und sorgt zusammen mit der „Rückseite“ des Residenzschlosses dafür,
dass man sich wie in einer Zeitreise fühlt, je nachdem in welche Richtung man blickt.
Das Gebäude des Museums mit den zwei bronzenen Löwen vor der Tür wurde 1906 eröffnet.
Kongress-Center „darmstadtium“, mit mittelalterlicher Stadtmauer
Das darmstadtium ist ein Kongress-Center, das 2007 eröffnet wurde.
Während der Bauarbeiten wurden weitere Überreste der mittelalterlichen Stadtmauer entdeckt und kurzerhand in die Architektur des Gebäudes integriert.
Waldspirale
Die Waldspirale ist eine von Friedensreich Hundertwasser gestaltete Wohnanlage,
die durch goldene Zwiebeltürme, bunter Bemalung und das Fehlen von geraden Linien und Ecken auffällt.
Jugendstilbad
Das Jugendstilbad vereint die äußerliche Architektur des Historismus / Neoklassizismus mit
innerem Dekor im Jugenstil. Ein Blick ins Innere lohnt sich also.
Jugendstilbad
Hinkelsturm, Stadtmauer und Altstadtmuseum
Am Ende der Lindenhofstraße finden sich Teile der mittelalterlichen doppelten Stadtmauer,
in die sich der letzte erhaltene Wehrturm einfügt. Im „Hinkelsturm“ befindet sich heute das Altstadtmuseum mit einem Modell,
das die Altstadt vor ihrer Zerstörung im Zweiten Weltkrieg zeigt.
Der Darmbach
So gut wie alle deutschen Großstädte liegen an einem großen Fluss.
Darmstadt nicht. Durch Darmstadt „fließt“ aber der Darmbach.
Der Darmbach im Sommer, vorne rechts nicht im Bild
Leben in Darmstadt
Darmstadt gilt als eines der zehn hessischen Oberzentren. Das bedeutet, dass in Darmstadt nicht nur Dinge des täglichen Bedarfs gedeckt werden können,
sondern es in Darmstadt auch eine große Auswahl an Anbietern gibt für Spezialbedarfe, wie z. B. Fachärzte,
Schädlingsbekämpfer, die auf das
Wespennest entfernen in Darmstadt spezialisiert sind oder Fachunternehmen für
Gerüstbau in Darmstadt.
Events
Die großen Volksfeste Darmstadts sind das Heinerfest (Juni-Juli), das Schlossgrabenfest (Mai), das Weinfest und die Frühlings- und Herbstmesse.
Erlebenswert sind außerdem die großen Flohmärkte, namentlich der Nachtflohmarkt auf dem Karolinenplatz (Ende April), der Flohmarkt im Bürgerpark Nord (Anfang August) sowie
die Hinterhof-Flohmärkte „Fundstück aufm Grundstück“ im Martinsviertel (Juni) und „Flohannes“ im Johannesviertel (August). Angaben ohne Gewähr.
Über sonstige Veranstaltungstermine informieren die Webseite „Partyamt“ und das kostenfreie Stadtkulturheft „P“.
Willkommen in Darmstadt.